In einer internen Mitarbeiterorientierung hätte SRF-Direktorin Nathalie Wappler eigentlich informieren sollen, bis wann und wo welche Programmangebote aufgrund des angeblichen Sparkurses eingespart werden sollen. Doch statt Klartext gab es eine Jammeriade über die Vorgaben des Departements von Bundesrat Albert Rösti.
Wappler versteckte sich hinter dem Budget und irgendwelchen abstrakten Zahlen, um nicht kommunizieren zu müssen, bei welchen Sendungen konkret gespart werden soll. Da die SRG einen klaren Informationsauftrag hat, kann dies nicht bei News, «Tagesschau», Nachrichten oder Politsendungen geschehen. Sondern in erster Linie bei Sport und Unterhaltung.
Weil hier das Publikum aber erst recht sensibel reagiert, wird die Leitung von SRG und SRF bis zum Zeitpunkt der Abstimmung über die Gebührensenkungs-Initiative «200 Franken sind genug» am 8. März 2026 alles vermeiden, um das Beenden konkreter Formate anzukündigen. Es soll schliesslich unter keinen Umständen irgendjemand aufgeschreckt werden.
Dieselbe Strategie verfolgt SRG-Generaldirektorin Susanne Wille. Zwar spricht sie unentwegt vom Wegfall von 900 Vollzeitstellen, um ihren Sparwillen zu demonstrieren. Gleichzeitig bleibt auch sie so unkonkret wie möglich. Ihr Lieblingssatz lautet: «Wir werden alles anschauen.» Wobei alles wohl etwa so viel heisst wie nichts.
Das wird sich ganz gewiss bis zur Gebührensenkungsinitiative auch nicht ändern. Man wird zwar ein paar Signalraketen lossteigen lassen, um dem Publikum zu gefallen. Aber gleichzeitig alles und jedes unterlassen, was ein zusätzliches Ja in die Urne spülen könnte. Um – sobald ein Nein des Stimmvolkes feststeht – so weiterzufahren wie eh und je.

