Referat Matthias Müller, Präsident Jungfreisinnige Schweiz
Publikumserhebungen kommen zum Schluss, dass die SRG das junge Publikum im Internet trotz Millioneninvestitionen nicht erreicht. Das liegt nicht daran, dass wir Junge nicht interessiert sind an qualitativ hochstehenden und aktuellen Inhalten. Im Gegenteil: Die Medienvielfalt ist, namentlich dank der Vielzahl von Angeboten im Internet, grösser denn je – aus demokratischer und marktwirtschaftlicher Sicht eine höchst erfreuliche Entwicklung. Wir Junge bewegen uns deshalb schon lange auf vielen Kanälen und informieren uns jederzeit und überall breit über das gesellschaftliche und politische Leben. Eine staatliche Grundversorgung im Online-Bereich ist deshalb nicht mehr nötig.
Viele junge Menschen staunen nicht schlecht, wenn die Serafe-Rechnung in Höhe von 335 Franken ins Haus flattert. Wir Jungen bezahlen damit ein Angebot, das wir kaum kennen und im Wesentlichen nicht nutzen. Das ist unfair, zumal viele junge Menschen finanziell nicht auf Rosen gebettet sind.
Vor diesem Hintergrund ist es gerechtfertigt, das öffentlich-finanzierte Luxus-Angebot zu verschlanken, mit anderen Worten die Produktepalette der SRG auf ein sinnvolles Mass zurechtzustutzen bzw. die Gebühren auf ein angemessenes Mass zu senken. So können sich übrigens neue Medienprodukte – analoge wie online-Angebote – besser entfalten und etablieren. Dies steigert den Wettbewerb und die Qualität in der Medienbranche und wirkt sich positiv auf die Informationsvielfalt aus.
Wir haben es in der Hand, mit dieser Initiative eine zielführende Grundsatzdiskussion über die Definition und vor allem den Umfang des «Service public» im Medien-Bereich zu führen. Wir können den «Service public» modernisieren und ihn den Bedürfnissen einer nächsten Generation von Medienkonsumenten anpassen. Ich bin sicher, dass wir mit der Forderung, die Serafe-Gebühren moderat zu senken, die Jungen hinter uns haben!